Adaptation – Die Anpassung des Auges an verschiedene Helligkeiten


Adaptation ist ein wichtiger Begriff in der Lichtplanung. Sie beschreibt die Fähigkeit des menschlichen Auges, sich an unterschiedliche Helligkeitsniveaus anzupassen, um eine optimale Wahrnehmung zu gewährleisten. Dieser Prozess der Anpassung ist entscheidend, um eine effektive Beleuchtung zu schaffen, die sowohl visuellen Komfort als auch Sicherheit bietet.

Gemäß DIN EN 12665, der europäischen Norm für die Innenbeleuchtung, gibt es verschiedene Stufen der Adaptation, die berücksichtigt werden müssen. Eine angemessene Beleuchtung sollte die Adaptationsprozesse des Auges unterstützen und eine visuelle Umgebung schaffen, die den Anforderungen der Benutzer entspricht.

Die Anpassung des Auges an unterschiedliche Helligkeiten geschieht in drei Phasen: der Helladaptation, der Dunkeladaptation und der Zwischenadaptation. Jede Phase hat ihre eigenen Anforderungen und muss bei der Planung der Beleuchtung berücksichtigt werden.

Die Helladaptation tritt auf, wenn das Auge von einem dunklen in einen hellen Bereich gelangt. In dieser Phase muss das Auge schnell auf die höhere Helligkeit reagieren, um eine optimale Wahrnehmung zu gewährleisten. Eine schnelle Helladaptation wird durch eine höhere Beleuchtungsstärke und eine höhere Farbtemperatur unterstützt. Beispiele für Anwendungen, bei denen eine schnelle Helladaptation erforderlich ist, sind Eingangshallen, Korridore und Straßenbeleuchtung.

Die Dunkeladaptation tritt auf, wenn das Auge von einem hellen in einen dunklen Bereich gelangt. In dieser Phase muss das Auge empfindlicher werden, um auch bei schwächerem Licht eine ausreichende Wahrnehmung zu gewährleisten. Eine schnelle Dunkeladaptation wird durch eine geringere Beleuchtungsstärke und eine niedrigere Farbtemperatur unterstützt. Beispiele für Anwendungen, bei denen eine schnelle Dunkeladaptation erforderlich ist, sind Kinos, Theater und Nachtbeleuchtung.

Die Zwischenadaptation tritt auf, wenn das Auge zwischen verschiedenen Helligkeitsniveaus wechselt, beispielsweise beim Betreten oder Verlassen eines Raumes. In dieser Phase muss das Auge schnell zwischen unterschiedlichen Helligkeitsniveaus umschalten können, um eine optimale Wahrnehmung zu gewährleisten. Eine schnelle Zwischenadaptation wird durch eine angemessene Beleuchtungsstärke und eine geeignete Farbtemperatur erreicht.

Um eine optimale Adaptation zu gewährleisten, muss die Beleuchtung gemäß DIN EN 12665 geplant werden. Die Norm legt fest, dass die Beleuchtungsstärke und Farbtemperatur der Beleuchtung so gewählt werden müssen, dass eine schnelle und angemessene Adaptation des Auges gewährleistet wird. Außerdem muss die Beleuchtung gleichmäßig und blendfrei sein, um eine angenehme und effektive visuelle Umgebung zu schaffen.

Beispiele

Ein Beispiel für die Beleuchtung gemäß DIN EN 12665 wäre die Beleuchtung von Arbeitsplätzen in Innenräumen. Diese Norm legt Mindestanforderungen an die Beleuchtung von Arbeitsstätten fest, um eine angemessene visuelle Umgebung zu schaffen, die die Gesundheit, das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer unterstützt.

Zum Beispiel muss die Beleuchtungsstärke an Arbeitsplätzen, die feine oder anspruchsvolle visuelle Aufgaben erfordern, mindestens 500 Lux betragen. In Büros sollte die Beleuchtungsstärke mindestens 300 Lux betragen, um eine ausreichende Sichtbarkeit zu gewährleisten. Die Norm legt auch Anforderungen an die gleichmäßige Verteilung der Beleuchtung sowie die Vermeidung von Blendung und Reflexionen fest.

DIN EN 12665: https://www.licht.de/de/lichtplanung/normen-und-vorschriften/normen/details/10-din-en-126652018-08-licht-und-beleuchtung-grundlegende-begriffe-und-kriterien-fuer-die-festlegung-von-anforderungen-an-die-beleuchtung
https://www.georgensgmuend.de/fileadmin/Dateien/Dateien_neu_Website_2020/Dateien/06_DIN_5034-1_Tageslicht_in_Innenr%C3%A4umen.PDF

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