Wie funktioniert eine Lampe mit Touch-Schalter?


Es gibt viele Arten, eine Lampe ein- und auszuschalten. Zu den moderneren zählt dabei die Verwendung von Berührungssensitiven Schaltern, oder auf Neudeutsch: „Touch Lampen“. Auch wenn diese Form der Aktivierung sehr ansprechend aussieht und futuristisch wirkt, gibt es doch einiges zu beachten.

Wie ein Touch-Schalter funktioniert

Zwar ist streng genommen jeder Schalter ein Touch-Schalter, denn er wird ja berührt; hier geht es allerdings um die Vielzahl von Möglichkeiten, eine Lampe nur durch Kontakt und ganz ohne Kraftaufwand zu aktiveren.

Zum einen lässt sich dies durch Körperwärme realisieren. Die Schaltfläche reagiert dabei auf die Wärme des menschlichen Fingers. Wie man sich unschwer vorstellen kann, ist diese Technik im Winter nicht geeignet – bei niedrigen Temperaturen würden auch die Finger auskühlen und der Schalter nicht reagieren. Für den Außenbereich könnte daher möglicherweise der klassische Bewegungsmelder besser geeignet sein.

Eine weitere Möglichkeit ist durch die Hilfe von elektrischem Widerstand. Hierbei wird der menschliche Körper in Form des Fingers als Verbindungsstück zwischen zwei elektrischen Kontakten eingesetzt, die sich im Bereich des Schalters befinden. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen und das gewünschte Gerät aktiviert. Aber keine Angst: weder ist dies für den Anwender gefährlich, noch merkt dieser überhaupt etwas davon.

Eine dritte Lösung nutzt die Eigenschaft von biologischen Körpern, wie ein Kondensator zu funktionieren und eine gewisse Menge elektrische Ladung zu speichern. Diese Ladung ist eigentlich immer vorhanden; nur in der Regel sehr gering. Fällt sie etwas stärker aus, weil wir uns statisch Aufgeladen haben zum Beispiel, spüren wir einen kleinen Schlag, wenn wir metallische Objekte berühren. Diesen Vorgang machen sich die berührungssensitiven Schalter zunutze: eine Elektrode misst kontinuierlich, ob eine elektrische Ladung auf die Lampenhülle einwirkt. Wird diese berührt, steigt die elektrische Kapazität sprunghaft an und der Schalter aktiviert die Lampe. Da das Lampengehäuse hierfür ständig ge- und entladen werden muss, steigt der Stromverbrauch minimal an.

Ein beliebtes System, das oft in Kombination mit solchen Schaltern eingesetzt wird, ist die stufenweise Dimm-Regelung der Leuchtkraft. Durch mehrmaliges berühren kann die Lampe so auf die maximale Stärke eingestellt werden. Bei einer weiteren Berührung deaktiviert sich diese dann wieder. Das sieht zwar ansprechend aus, kann aber im täglichen Gebrauch schnell störend wirken.

Ein simpler Schieberegler wäre an dieser Stelle zweifellos praktischer. Im Gegensatz zu diesem ist ein Touch-Schalter aber ohne bewegliche Teile konstruiert und so robuster und widerstandsfähiger gegen Schmutz und Beschädigung.

Das dieses System nur für Lampen, die auch berührt werden können, geeignet ist, versteht sich von selbst – Eine Deckenleuchte wird also auch weiterhin durch einen normalen, in der Wand verbauten Schalter zu steuern sein.

Neben ihrem Nutzen in außergewöhnlichen Situationen, zum Beispiel in Form von Unterwasserlampen oder im gewerblichen Bereich, sind Touch-Schalter aber eher interessante Gimmicks als wichtige Bauteile.

In der Praxis

Der Ein- und Ausschalter kann das Design einer Lampe leicht stören, wenn er im Gehäuse verbaut ist. Insbesondere, wenn auch noch Dimm- oder Timerfunktionen verbaut wurden, fallen Tasten und Knöpfe unangenehm auf. Touchdimmer und –Schalter erfreuen sich deshalb gerade bei Designlampen einiger Beliebtheit.

Das Anschalten der Lampe durch das Berühren der entsprechenden Fläche sieht dabei auch noch ansprechend und futuristisch aus und kann den positiven Eindruck, den eine solche Leuchte vermittelt, noch verstärken. Auch das Dimmen via längerem Kontakt mit der Lampe wirkt modern und auffallend. Hierbei bleibt die Hand solange mit der Lampe in Berührung, bis der gewünschte Helligkeitsgrad erreicht ist.

Neben einer etwas umständlichen Handhabung, die im Zweifel langsamer vonstattengeht, als mit einem „normalen“ Schalter, sind unschöne Fingerabdrücke ein weiterer Nachteil. Auch Anwendungsschwierigkeiten für nicht Eingeweihte können auftreten. Touch-Lampen eigenen sich also nicht für den Nachttisch im Gästezimmer, da ihr Besuch sonst auf der Suche nach dem Schalter verzweifeln könnte…

Die Technik dahinter

In Touch-Leuchten ist das Lampengehäuse mit einem schwachen, elektrischen Feld belegt. Dieses Feld wird von einem sogenannten kapazitiven Berührungssensor permanent gemessen und kontrolliert. Sollte es sich, zum Beispiel durch die Berührung mit einer Hand, verändern, wird dies sofort festgestellt und als Signal weitergegeben. Auch die Länge der Berührung wird erfasst und entscheidet, ob es sich um ein An- oder Ausschalten handelt oder einen Dimmvorgang handelt. Entsprechend des erfassten Signals erfolgt dann die gewünschte Schaltung der Lampe.

Da nur eine Berührung mit der Haut die nötige Veränderung im Energiefeld bewirkt, können diese Lampen nicht etwa mit einem Handschuh bedient werden. Sie ähneln damit stark den Touch-Displays moderner Smartphones.

Die beschriebene Technik benötigt permanent Strom, um das für den Sensor nötige elektrische Feld aufrechtzuerhalten. Die verbrauchte Menge ist hierbei zwar gering, kann sich aber bei mehreren Lampen und den steigenden Energiepreisen durchaus summieren.

Fazit

Touch-Lampen werden von den meisten Nutzern als komfortabler in der Verwendung beschrieben, da das oft lästige Suchen des Schalters entfällt. Insbesondere wenn dieser im Kabel verbaut war, konnte das Finden mühsam sein.

Abgesehen von dieser neuartigen Mechanik ist der einzige Unterschied zu einer gewöhnlichen Lampe der dauerhafte Stromverbrauch, auch die Leuchte ausgeschaltet ist. Dieser fällt zwar gering aus, ist aber dennoch merklich.

Lampen mit Touch-Funktion sind oft Designerobjekte oder für besondere Anwendungsbereiche gestaltet und deshalb oft in trendbewussten Haushalten zu finden. Es ist normal nicht davon auszugehen das touch lampen gefährlich sind.

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