SIND ÖLLAMPEN UMWELTFREUNDLICHER ALS LAMPEN, DIE MIT STROM BETRIEBEN WERDEN?


Wenn wir auf der Suche nach stimmungsvoller Beleuchtung sind, bleibt Feuer – egal ob als Kerze, Kamin oder Öllampe – unerreicht. Aber auch zahlreiche weitere Aspekte fließen in die Wahl des richtigen Leuchtmittels ein. Neben Sicherheit, Kosten, einfacher Anwendung etc. zählt dazu auch die Umweltfreundlichkeit. Und genau darum geht es heute: kann eine Öllampe in puncto Umweltbelastung gegenüber Lampen, die mit Strom betrieben werden, mithalten?

So funktioniert die Öllampe

Eine Flamme mit Öl zu „füttern“ ist eine sehr alte Idee und einfach umzusetzen. Das Öl, welches bei normalen Temperaturen flüssig ist, befindet sich in einem Vorratsbehälter, in den ein Hohldocht ragt. Dieser saugt die Flüssigkeit auf und leitet sie zur Spitze des Dochtes, wo die Lampe entzündet werden kann. Weitere Bauteile verbessern die Funktion zusätzlich. So kann die Intensität üblicherweise durch einen Regler eingestellt werden und ein Glaszylinder verbessert Luftzufuhr und Leuchtkraft.

Betreiben kann man solche Lampen sowohl mit Petroleum, Benzin als auch mit dem namensgebenden Öl. Selbst Pflanzenöl kann Verwendung finden und ist eine preiswerte und ungiftige Option. Darüber hinaus ist es fast CO2-Neutral und erzeugt überraschend wenig Ruß. Auch die Brenndauer kann sich sehen lassen: mit nur einem Liter Pflanzenöl kann die Lampe bis zu 450 Stunden brennen.

Kommen andere Öle zum Einsatz, sollten die üblichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen und zum Beispiel auf die Aufbewahrung außerhalb der Reichweite von Kindern geachtet werden. Da es sich um eine offene Flamme handelt, ist natürlich stets Vorsicht geboten. Trotzdem sind Öllampen insgesamt recht unkompliziert in der Handhabung.

Wie stark belastet eine Öllampe die Umwelt?

  1. Außen

Um diese Frage zu beantworten, kommt es auf den jeweils verwendeten Brennstoff an. Auch, was genau man unter „Umwelt“ versteht, ist von Bedeutung. Ist das direkte Umfeld der Lampe gemeint, ist die Belastung in jedem Fall deutlich größer, als zum Beispiel bei einer handelsüblichen Glühbirne. Rußpartikel und Gerüche machen sich in der Umgebung bemerkbar. Insbesondere Petroleum riecht sehr unangenehm und wird daher häufig mit Duftstoffen versehen.

Generell empfiehlt sich daher die Verwendung im Garten oder Außenbereich, wo Öllampen in Form von Tikki-Fackeln oder anderen, stimmungsvollen Varianten zur Dekoration dienen. Sowohl Ausführungen, die in den Boden gesteckt werden, als auch wand-montierte Lampen oder Standmodelle für die Mitte eines Tisches bieten sich an. Die umfassende Auswahl unterschiedlichster Designs hält dabei für jeden etwas bereit. Die verwendeten Materialien reichen von Terrakotta und Edelstahl bis hin zu Glas, Granit oder Keramik, und erweitern das Angebot so zusätzlich. Auch als Beleuchtung für Teiche oder Beet-Ränder sind sie eine atmosphärische Wahl. Ein deutlicher Vorteil gegenüber anderen Leuchtmitteln für den Außenbereich ist insbesondere ihre verhältnismäßig hohe Robustheit.

Da die Belüftung bei der Verwendung im freien kein Problem darstellt, belasten die Lampen ihre direkte Umwelt auch nicht.

  1. Innen

Auch im Innenbereich sind Öllampen sehr wirkungsvoll; hier ist die Verwendung jedoch deutlich problematischer.

Sie eignen sich hervorragend, um bei festlichen Anlässen eine entsprechende Atmosphäre zu kreieren oder zum Beispiel als Tischfeuer für eine romantische Stimmung zu sorgen. Auch als tragbare Lichtquelle bei Stromausfällen und anderen Notsituationen finden Lampen mit Öl noch oft Verwendung.

Insgesamt ist ihre Verwendung im Innenbereich aber weniger verbreitet und die Gründe dafür sind klar: nicht nur die Belastung durch Ruß und Gerüche ist problematisch; auch die Brandgefahr ist hier deutlich höher.

Lampen, die mit Strom betrieben werden, haben all diese Nachteile nicht, sodass man zweifellos sagen kann, dass sie ihre (direkte) Umwelt weniger belasten als Öllampen.

Die Konkurrenz: so sieht es bei LED-Lampen aus

Da „normale“ Glühbirnen nur etwa 5 bis 10 Prozent der verbrauchten Energie für die Lichtproduktion verwendeten und den Rest als Wärme abgaben, galten sie – zurecht – als sehr ineffizient. Ihr Verkauf wurde daher bereits 2009 in Europa verboten.

Ihre direkten „Verwandten“, die Energiesparlampen, haben das Glasgehäuse gemeinsam, funktionieren aber nicht durch das Erhitzen eines Drahtes. Stattdessen wird bei Ihnen durch Gasentladung Licht erzeugt. Sie kamen nach dem Verkaufsverbot der Glühlampe verstärkt zum Einsatz, sind jedoch auch nicht frei von Problemen. So ist das in ihnen enthaltene Quecksilber beim Zerbrechen einer Lampe giftig und auch die Lichtqualität wird vielfach bemängelt. Energiesparlampen werden daher aktuell immer stärker von LED-Lampen verdrängt.

LED („Licht emittierende Diode“) sind elektronische Halbleiter-Bauelemente, ähnlich einem Computer-Chip. Wie bei Dioden üblich kann der Strom nur in eine Richtung durch sie fließen. Wird eine elektrische Spannung an die Diode angelegt, strahlt sie. Und zwar entweder sichtbares Licht, Infrarotstrahlung oder auch Ultraviolettstrahlung. Durch Änderungen im verwendeten Materials des Halbleiters kann die Wellenlänge und somit die Farbe des Lichts verändert werden.

Um die Lichtausbeute der Leuchtdiode zu erhöhen, wird das Halbleiterelement mit reflektierendem Material umgeben, das wie ein Spiegel alle auftreffenden Lichtstrahlen zurückwirft. Die zierlichen Elektronikbauteile sind alles andere als Robust und werden daher von einer Kunststofflinse geschützt. Diese bewahrt die Diode vor mechanischen Schäden und trägt dazu bei, das abgestrahlte Licht gleichmäßig im Raum zu verteilen.

Aktuell nimmt auch die Entwicklung der sogenannten OLED-Technologie rasant an Fahrt auf. Hierbei werden organische Materialien als Halbleiter verwendet und ergeben so hauchdünne und biegsame Leichtmittel. Sie lassen sich leichter und kostengünstiger herstellen als konventionelle LED und werden diese als beliebtestes Leuchtmittel möglicherweise ablösen.

Helles Licht mit wenig Strom

Verglichen mit Glühbirnen, Energiesparlampen, Halogenlampen und anderen üblichen Leuchtmitteln ist der Stromverbrauch einer LED verschwindend gering. Während nämlich die gewöhnliche Glühbirne den größten der verbrauchten Energie als Wärme abgibt und dieser „Verlust“ bei anderen Leuchtmitteln zwar geringer ausfällt, ist er bei LEDs mit Abstand am geringsten:

Eine Glühbirne mit 25 Watt Leistung verbraucht die gesamten 25 Watt. Eine Energiesparlampe mit dem gleichen Helligkeits-Ergebnis verbraucht hingegen nur etwa 7 Watt und eine LED-Lampe benötigt sogar nur 4 Watt. Dieser deutlich geringere Energieverbrauch allein ist schon ein guter Grund, sich beim Lampenkauf mindestens für eine Energiesparlampe, besser noch für eine LED zu entscheiden. Auch hinsichtlich Lebensdauer führen die LED-Lampen: Sie ist etwa 25 Prozent länger als die von Energiesparlampen. Einfache Glühbirne werden sogar um das 25igfache überholt!

LED leuchten jeweils nur in einem nahezu monochromatischen Bereich. Das bedeutet, dass ihr Farbbereich genau abgegrenzt ist. Hier stehen generell nur vier Farben zur Verfügung: Rot, Grün, Blau (RGB) und Gelb. Vollständig weiße LED lassen sich hingegen nicht herstellen. Stattdessen werden, um weißes Licht zu erzeugen, unterschiedliche Farben gemischt, um einen Näherungswert zu erreichen. Möglich ist etwa das Zusammenfügen von Rot, Grün und Blau oder die Kombination von Blau und Gelb. Die so hergestellten Weißtöne enthalten jedoch immer noch einen geringen Anteil blaues Licht, was sich negativ auf unseren Biorhythmus auswirken und etwa Schlafstörungen verursachen kann.

Umweltbelastung durch LEDs

LEDs erzeugen keine nennenswerte Belastung für ihre direkte Umwelt. Lediglich der geringe Blauanteil im Licht kann unseren Tagesablauf negativ beeinflussen. Sie können daher Innen und Außen gefahrlos eingesetzt werden. Selbst die Verwendung unter Wasser ist mit speziellen Lampenmodellen möglich.

Auch in Hinsicht auf die CO2 Bilanz sind die Leuchtdioden die mit Abstand beste Wahl. Zwar hängt die exakte Belastung vom jeweiligen Stromnetz ab, also ob die Energie aus erneuerbaren Quellen oder von Kohlekraftwerken erzeugt wird, sie ist jedoch die geringste unter allen Lampen. Durch ihren äußert geringen Stromverbrauch können sie darüber hinaus mit den geringsten Betriebskosten punkten.

Fazit

Öllampen belasten ihr direktes Umfeld durch die Abgabe von Ruß und Gerüchen deutlich stärker als eine LED. Gleichzeitig können sie auch im Hinblick auf die CO2-Bilanz nicht mit den modernen Leuchtdioden mithalten.

Durch ihre besonders warme Lichtqualität erzeugen sie aber ein stimmungsvolles Licht, das sich mit LEDs nicht reproduzieren lässt. Im Gegenteil – LEDs strahlen stets auch Blauanteile ab und sind daher alles andere als atmosphärisch.

Daher können Öllampen, trotz der Umweltbelastung, weiterhin lohnenswerte Anwendungsbereiche haben.

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